Orpheus in der Unterwelt
„Kein Wort davon zu meinem Mann!" Eurydike
Der Haussegen hängt schief, der Kühlschrank ist leer und im Schlafzimmer ist auch nicht mehr viel los: Orpheus und Eurydike haben sich auseinandergelebt. Doch während Orpheus sich mit virtuoser Violinkunst befriedigt, findet Eurydike Gefallen an Herrn Aristeus, der als bescheidener Naturfreund daherkommt, aber niemand anderes ist als Pluto, Gott der Unterwelt. Doch was sollʼs – Leidenschaft überwindet alle Grenzen und so wird kurzerhand im Schattenreich geliebt. Während Eurydike nun untergründige Erfahrungen sammelt, scheint sich Orpheus ganz gut einzurichten ohne seine Gattin. Doch das ruft die „Öffentliche Meinung“ auf den Plan. Schließlich gilt es hier, einen antiken Mythos zu wahren.
Mit äußerst spitzer Feder schrieb Jacques Offenbach 1858 seine musikalische Antwort auf die bigotte Bürgerlichkeit des 19. Jahrhunderts. Seine stets lustvolle Kritik an den herrschenden Zuständen gipfelt im höllischen Vergnügen des wohl berühmtesten Can-Can aller Zeiten.