Guten Morgen, du Schöne / Sisters
„Ich frage mich manchmal: Welche Gesellschaft bauen wir eigentlich auf? Man hat doch einen Traum.“
Sie heißen Rosi, Susanne, Ute, Barbara, Julia und Ruth, sie sind Ärztin, Facharbeiterin, Rentnerin, Sekretärin, Lehrerin, Verkäuferin und Schülerin. Sie schauen in die Sonne, warten auf ein Wunder, erzählen über die, die noch kämpfen können, über die Zuverlässigen und die Genies, die Ehe, die Sehnsucht, jemand zu sein, das ungelebte und das gelebte Leben: 19 Frauen, 19 Porträts, mutig und wahrhaftig, die nach ihrem Erscheinen 1977 zu einem Kultbuch in Ost und West wurden. „Ich halte jedes Leben für hinreichend interessant, um anderen mitgeteilt zu werden“, schreibt Maxie Wander, die, 1933 in Wien geboren, seit 1958 und bis zu ihrem frühen Tod im November 1977 in der DDR lebte. Vier Studentinnen der Hochschule für Musik und Theater Rostock und Schauspielerinnen des Ensembles schlagen eine Brücke zwischen Wanders Protokollen und Berichten gegenwärtiger Frauen aus Literatur und Wirklichkeit – und suchen vor dem Hintergrund unterschiedlicher Zeiten und Systeme den weiblichen Blick auf eine Welt zwischen Zerstörung und Schönheit. Sie erzählen vom Kämpfen, Lieben und Rebellieren, vom Überleben und Sterben, vom Unsichtbarsein und Lautwerden, von enttäuschten Hoffnungen und offenen Fragen. Sie denken Gesellschaft, Familie, Politik. Sie ringen um das Jetzt und um die Zukunft. Sie träumen. Von Veränderung? Freiheit? Glück? Die vierte Regiearbeit von Sascha Hawemann in Schwerin rückt konsequent die Frauen ins Zentrum.
In Kooperation mit der Hochschule für Musik und Theater Rostock